Sonntag, 14. März 2021

Kloster Schöntal | Allgemeines 19. März: Gedenktag Josephs von Nazareth, Jesu Ziehvater und Patron der Klosterkirche

Der 19. März ist als Heiligengedenktag dem Ziehvater Jesu gewidmet: Joseph von Nazareth. In Kloster Schöntal wurde er besonders verehrt. Eine überlebensgroße Statue schmückt den Hochaltar der Klosterkirche. Man erkennt Joseph daran, dass er ein kleines Kind auf dem Arm trägt – den Jesusknaben.

JOSEPH, DER ZIEHVATER DES HERRN

Der 19. März ist der Gedenktag Josephs von Nazareth. Joseph war als Mann der Maria zugleich der Ziehvater des Christuskinds. Er ist der Schutzheilige der Arbeiter, der Familien, der Sterbenden – ja sogar der ganzen katholischen Kirche. Er gilt als weise und gerecht, als demütig und als bodenständig. Trotz dieser großen Verehrung: In den Evangelien des Neuen Testaments bleibt seine Gestalt schemenhaft. Von ihm selbst ist kein Wort überliefert, auch von seinem Tod liegt kein Bericht vor. Die Evangelisten erzählen, Joseph stamme – wie auch Maria – von König David ab und sei Handwerker aus Nazareth. Zudem sei er deutlich älter als seine Verlobte Maria gewesen.

 

EIN HEILIGER FÜR ALLE KATHOLIKEN
Die Christenheit in Westeuropa begann Joseph erst im Mittelalter zu verehren. Das problematische Vaterschaftsverhältnis – war Joseph nun der leibliche Vater Jesus oder allein der rechtliche? – war nur schwer und mühsam unter die Gläubigen zu bringen. Auf vielen mittelalterlichen Gemälden wird der Stiefvater des Jesusknaben zu einem alten Mann –und oft ist er in einer zweifelnden, nachdenkenden Haltung gemalt. Die bildhafte Fantasie der mittelalterlichen Künstler macht deutlich: Joseph denkt, stellvertretend für alle, über das Mysterium der jungfräulichen Geburt nach! Die Bettelorden des Mittelalters förderten die Verehrung des demütigen Handwerkers Joseph. 1479 wurde der 19. März schließlich vom Papst als offizieller Festtag des Heiligen festgelegt. Und 1870 ernannte man ihn sogar zum Patron der ganzen katholischen Kirche.

 

DIE VEREHRUNG JOSEPHS IN SCHÖNTAL
In der barocken Klosterkirche von Kloster Schöntal befindet sich ein besonders beeindruckendes Denkmal der Josephsverehrung. Seine Statue steht, zusammen mit drei monumentalen Figuren der Apostel Petrus, Paulus und Andreas am Hochaltar. Joseph steht ganz links: In seinem rechten Arm hält er das Jesuskind, in seiner linken Hand eine blühende Lilie – ein Symbol der Keuschheit und ein Hinweis auf die Herkunft des Kindes auf seinem Arm. Typisch barock: Die Figur, mit 2, 7 Metern Höhe weit überlebensgroß, wirkt lebendig und bewegt. Sie hebt sich deutlich ab von der Architektur des prachtvollen Hochalters. Wie immer in Zisterzienserklöstern war auch die Schöntaler Klosterkirche ursprünglich der Maria geweiht. Das zentrale Bild des Hochaltars mit der Himmelfahrt Mariens weist darauf hin.

 

EIN KLOSTER MIT LANGER GESCHICHTE

Das Kloster Schöntal blickt auf eine lange Geschichte: Mitte des 12. Jahrhunderts wurde es von Zisterziensermönchen aus Kloster Maulbronn gegründet. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts geriet die Abtei in eine finanzielle Schieflage, die sie fast ruinierte. Der Bauernkrieg traf das Kloster 1525 schwer: Mehrfach wurde Schöntal ausgeraubt und zerstört. Die Wirren der Reformation hingegen überstand es unbeschadet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erblühte Schöntal ganz neu: Abt Benedikt Knittel (1650-1732) führte das Kloster zum heutigen Glanz. Damals entstand auch die barocke Klosterkirche, die mit Fresken, Skulpturen und Altären aus Alabaster reich ausgeschmückt wurde.

 

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Kloster Schöntal

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