Kloster Schöntal, Figuren im Treppenhaus

Faszinierende KunstgeschichteStilgeschichte

Die Gebäude und Kunstschätze in Kloster Schöntal entstammen den verschiedensten Stilepochen. Die Spätromanik der alten Klosteranlage ist verschwunden – Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko sind in der Klosteranlage heute noch zu entdecken.

Innenansicht der gotischen Torkapelle Sankt Kilian im Kloster Schöntal

Die Torkapelle zählt zu den ältesten Gebäuden.

Gotik

Von der frühen Klosteranlage aus der Spätromanik ist in Schöntal nichts erhalten. Die gotische Torkapelle Sankt Kilian gehört zu den ältesten Gebäuden und wurde wohl um 1320 gebaut. Die Rosette in der östlichen Chorwand ist ein typisches Element der Gotik. Das Ornament mit kreisrundem Grundriss zeigt einen nachgebildeten Blütenstern. Der Zisterzienserorden galt als Vermittler der Gotik, die in Frankreich entstand.

Hofansicht Kloster Schöntal

Ornamente zieren das Dach und die Fassade.

Renaissance

Die Alte Abtei wurde von 1617 bis 1618 errichtet. Sie ist mit einem Treppengiebel verziert, der charakteristisch für den Baustil der Renaissance ist. Die Antike diente beim Bau des Treppengiebels als Vorbild. Der Treppengiebel im Inneren Torhaus ist reich mit Ornamenten in Schneckenform dekoriert, die so das Dach und die Fassade ausgestalten. Trotz seiner dreieckigen und aufstrebenden Form betont er die Horizontale des Gebäudes und vereinigt so die Renaissance-Ideale von Symmetrie und Proportion.

Barock

Der repräsentative Barock-Stil der Klosterkirche entfaltet sich außen wie innen. Die Doppelturmfassade hat eine große Fernwirkung und kam im Barock häufig vor. Das Eingangsportal ist reich dekoriert. Der gesamte Innenraum ist durch seine barocke Pracht in Schwingung versetzt. Ergänzt wird die Raumgestaltung durch ein barockes Bild- und Skulpturenprogramm bis hin zum Hochaltar. Die emotionale Wirkung des Hochaltares kommt in der Darstellung von Maria Himmelfahrt zum Ausdruck. Die Heilig-Grab-Kapelle auf dem Kreuzberg entstand ebenfalls in der Barockzeit unter Abt Knittel.

Ansicht der Heilig-Grab-Kapelle auf dem Kreuzberg
Ansicht von Kloster Schöntal

Barocke Pracht: die Türme des Klosters Schöntal.

Rokoko

Das Treppenhaus der Neuen Abtei wurde im Rokoko-Stil errichtet. Das Treppenhaus schwingt sich beeindruckend in die Höhe. Rocaillen und filigrane Figuren verzieren die Geländer. Das Wort Rokoko leitet sich aus dem französischen Wort „rocaille“ ab, was auf Deutsch „Muschelwerk“ bedeutet. Die Ornamente im Treppenhaus werden daher von der stilbildenden Muschel dominiert. Das schwungvolle Treppenhaus bietet ein spannendes Raumerlebnis und erfüllt dadurch seinen Repräsentationszweck.

Detailansicht des Freskos im Treppenhaus Kloster Schöntal

Das Treppenhaus: ein spannendes Raumerlebnis.

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