Ausschnitt Grabmal von Ritter Götz im Kloster Schöntal

Ein kämpferisches LebenGötz von Berlichingen

Ritter Götz von Berlichingen (um 1480–1562) spielte im süddeutschen Bauernkrieg eine wichtige Rolle. Sein Grabmal steht im Kreuzgang von Schöntal. Dichter Johann Wolfgang von Goethe setzte dem Ritter ein literarisches Denkmal und ersann dabei das berühmte Götz-Zitat.

Außenansicht der Götzenburg in Jagsthausen

Einer seiner Wohnorte: die Burg Jagsthausen.

Wo verbrachte Götz seine Kindheit und Jugend?

Ritter Götz entstammte der Familie der von Berlichingen und wurde um 1480 als zehntes Kind von Kilian von Berlichingen und Margaretha von Thüngen geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der Burg Jagsthausen, in der Klosterschule von Niedernhall und bei seinem Onkel Konrad von Berlichingen. Der daran anschließende Hofdienst beim Markgrafen von Ansbach war auf Dauer nichts für den jungen und eigenwilligen Götz.

Götz von Berlichingen, Lithographie

Der Ritter mit der eisernen Hand.

Wie erhielt der Ritter eine eiserne Hand?

Das Waffenhandwerk interessierte Götz bald mehr als das höfische Protokoll. Der Markgraf schickte ihn daher zu Ritter Veit von Lentersheim in die Lehre. Das Leben von Götz war fortan von Kriegsdienst und Kämpfen bestimmt. Im Krieg zwischen Rheinpfalz und Bayern verlor er 1504 bei der Belagerung von Landshut durch eine Kanonenkugel seine rechte Hand. Diese wurde durch eine kunstvolle Prothese ersetzt – seitdem ist er als „Ritter mit der eisernen Hand“ bekannt.

Grabmal von Götz von Berlichingen im Kloster Schöntal

Götz war ein gefürchteter Ritter.

Für wen kämpfte der Ritter?

Als freier Ritter kämpfte Götz von Berlichingen auf verschiedenen Seiten. Im Bauernkrieg stand er auf der Seite der Bauern aus dem Neckartal und dem Odenwald. Um 1540 zog er zusammen mit dem Kaiser gegen die Türken in den Kampf, etwas später auch gegen die Franzosen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der einst gefürchtete Ritter auf der Burg Hornberg. Sein Grabmal steht im Kreuzgang von Schöntal. Auf diesem ist Götz mit zwei gesunden Händen dargestellt.

Wie kam es zum berühmten Götz-Zitat?

Johann Wolfgang von Goethe setzte dem berühmten Ritter mit seinem Drama „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ 1773 ein literarisches Denkmal. Darin ist sein Protagonist ein Held, der stets auf Seiten der Armen und Entrechteten kämpft – der historischen Wirklichkeit entspricht dies jedoch nicht. Berühmt ist der Satz, den Götz dem Anführer der überlegenen kaiserlichen Truppen zuruft: „Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsch lecken.

Götz von Berlichingen hinterließ nicht nur in Schöntal seine Spuren. Die Götzenburg steht in der Nachbargemeinde Jagsthausen, das ehemalige Schulhaus von Götz befindet sich in Niedernhall am Kocher. Auch die Stammburg der Herren der von Berlichingen liegt in der Nähe.

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